Im Detail
Den Menschen dienen die Naturschutzgebiete Haarberg-Wasserberg (zwischen Reichenbach im Täle und Schlat gelegen) und Dalisberg (links der Kreisstraße von Unterböhringen nach Grünenberg) als Oasen der Ruhe und Erholung. Es handelt sich um die größten und schönsten Wacholderheiden im Oberen Filstal.
Unter den zahlreichen licht- und wärmebedürftigen Tier- und Pflanzenarten, die sich hier gehalten haben, trifft man auch viele seltene Orchideen an. Die Wacholderheiden sind keineswegs von der Natur vorgegeben, sondern das Ergebnis jahrhundertelanger Beweidung. Man nennt das Obere Filstal nicht umsonst auch das "Goißatäle" - Ziegen- und Schafhaltung waren hier einst weit verbreitet. Auch heute noch findet eine regelmäßige Beweidung durch die Schäferei Hertler aus Deggingen statt, so dass die Heide heute größtenteils in makellosem Zustand ist.
Ebenso ist das Regierungspräsidium regelmäßig zur Pflege dort anzutreffen, wie z.B. jährlich einmal im Oktober zu einem besonderen Küchenschellen-Pflegetag.
Wer das Naturschutzgebiet besucht, trifft dort vor allem alle Pflanzen an, die für die Alb charakteristisch sind: Silberdistel, Enzian und Küchenschelle. Die Küchenschelle braucht viel Licht, sie kommt daher nur auf offenen Heiden vor. Ohne Pflege und Schafbeweidung hat sie keine Chance gegenüber Gräsern und Sträuchern.
Vielen Menschen ist der Haarberg auch wegen seiner Orchideen bekannt, wie der violett blühenden Mücken-Handwurz mit ihren großen Blütenständen, der Pyramiden-Hundswurz, dem Helm-Knabenkraut und der Bienen-Ragwurz. Zahlreiche Schmetterlings- und Heuschreckenarten finden auf den kurzen Rasen der Wacholderheiden und den blütenreichen Salbei-Glatthaferwiesen ideale Lebensbedingungen. Eine Rarität im Insektenreich ist der Libellen-Schmetterlingshaft, ein gelb-schwarz gefärbter Netzflügler, der wie eine Kreuzung aus Libelle und Schmetterling aussieht und bei Sonnenschein dicht über dem Boden in rasantem Flug nach kleinen Insekten jagt. Seltene Orchideenarten, die in den lichten, wärmebegünstigten Buchenwäldern vorkommen, sind das Bleiche Knabenkraut und das Weiße Waldvögelein. In den Hecken brüten seltene Vögel, nämlich Neuntöter und Dorngrasmücke.
Wie man hinkommt und was verboten ist
Besucherlenkung
Naturschutzgebiete sind darauf angewiesen, dass ihre Besucher nicht alles niedertrampeln.
Auf den Informationstafeln, die an allen wichtigen Zugängen stehen, sind Wege und Pfade eingezeichnet, die einen Rundgang lohnen.
Wasserberg-Haarberg
Ein guter Zugang ins Naturschutzgebiet Haarberg-Wasserberg bietet sich am Hexensattel zwischen Unterböhringen und Reichenbach im Täle. Der am meisten begangene Weg führt von dort auf dem breiten, gleichmäßig ansteigenden Forstweg (mit roten Rauten markiert) in etwa einer Stunde zum Wasserberghaus, einem Wanderheim des Schwäbischen Albvereins.
Außerdem gibt es einen kleinen und einen großen Rundweg, die zwei beziehungsweise acht Kilometer lang sind, und einen zwei Kilometer langen Beobachtungspfad, für den festes Schuhwerk empfohlen wird.
Erlaubt oder verboten
Auf den Informationstafeln wird auch darauf hingewiesen, was zum Schutz der Natur nicht erlaubt ist, nämlich die Wege zu verlassen, Pflanzen zu pflücken, Feuer zu machen und zu reiten.
Internet
Weitere Informationen über die Naturschutzgebiete gibt es auf der Internet-Seite des Regierungspräsidiums. Dort "Themen" anklicken und unter "Umwelt" dann das Themenportal "Natur- und Artenschutz" öffnen.